2012/13
Jahresbericht

Promotionen

2012/13
Jahresbericht

Zielgruppennavigation

Berichtszeitraum: 01.10.2012 - 30.09.2013


Promotionen

Prof. Dr.-Ing. Jörn Thielecke

Prof. Dr.-Ing. Jörn Thielecke

Lehrstuhl für Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Kommunikationselektronik
Studiendekan I (Öffentlichkeitsarbeit und Promotionen)

Das Jahr 2013 hat uns neben einer eindrücklichen Promotionsstatistik – siehe Menü rechts – eine neue Promotionsordnung beschert. Gemeinsam mit allen Fakultäten der FAU wurde, in einem kleinen Kraftakt, eine übergeordnete Rahmenpromotionsordnung geschaffen. Welche Gesichtspunkte bei der Modernisierung unserer Promotionsordnung Pate standen, soll kurz umrissen werden. Promotionen sind der Motor unserer zunehmend drittmittelgetriebenen Forschung: Doktoranden erbringen im Wesentlichen die Forschungsleistung. Der wissenschaftliche Gehalt ihrer Dissertationen ist entscheidend für den hohen Stellenwert unserer Forschung in einer globalisierten Welt. An dieser Stelle wird die volkswirtschaftliche Bedeutung von Promotionen sichtbar. Das Promotionsverfahren sollte die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Promovenden nicht nur messen, sondern fördern. Aus diesem Blickwinkel heraus entschied der Fakultätsrat kumulative Dissertationen nicht zuzulassen, da Dissertationen aus einem Guss die wissenschaftliche Erkenntnis besonders fördern.

Neben der ökonomischen ist auch eine gesellschaftspolitische Dimension zu beachten. Der Fall Schavan hat uns das im letzten Jahr abermals gelehrt. Regeln der DFG zur Sicherung einer guten wissenschaftlichen Praxis haben Niederschlag in unserer Promotionsordnung gefunden. Sie schaffen Transparenz, sowohl bei den Anforderungen an als auch im Umgang mit Dissertationen. Transparenz hilft den Doktoranden klar zu erkennen, was von ihnen hinsichtlich wissenschaftlicher Arbeitsweise erwartet wird. Frühzeitiges Publizieren von Forschungsergebnissen ist beispielsweise inzwischen ausdrücklich erwünscht und klar geregelt.

Die dritte Dimension kann mit dem Schlagwort Internationalisierung überschrieben werden. Unsere Doktoranden kommen heute aus aller Welt auf den unterschiedlichsten Bildungswegen zu uns. Die neu eingeführte Zulassung zur Promotion mit expliziter Betreuungszusage trägt diesem Zustand Rechnung, da frühzeitig klare Verhältnisse geschaffen werden. Internationalisierung eröffnet Chancen, birgt aber auch Gefahren: Deutschland fordert und fördert seine Doktoranden durch einen kaum verschulten Weg zur Promotion. Besonderes Gewicht liegt auf eigenständiger wissenschaftlicher Leistung. Einher geht ein Reifungsprozess beim Doktoranden, der seine Zeit fordert. In anderen Ländern wird versucht, Zeit durch Verschulung zu sparen. Auch der so genannte „Fast Track“, eine Zulassung aufbauend auf dem Bachelor, zielt in diese Richtung, wird bei uns aber nicht unterstützt. Offenbar birgt die Internationalisierung das Risiko, dass weltweite Standards gesetzt werden, denen wir uns nicht entziehen können. Eine ganze Reihe europäischer Länder – aber keineswegs alle – haben ähnliche Vorstellungen von der Promotion wie wir, die es im Zuge der europäischen Integration zu stärken und weiterzuentwickeln gilt.